Dezember: Alte Schätze!


Was so ein kleiner Schlenker doch alles nach sich zieht.
Anfang November habe ich auf die Uhr gesehen, festgestellt, daß es an der Zeit ist und mich mit voller Kraft in mein Geschäft gestürzt. Was mir die ganzen letzten Jahre nicht mehr gelungen ist, hat plötzlich wieder funktioniert und es fiel mir sogar leicht.
Das Wichtige vom Unwichtigen trennen und genau das tun, was ansteht.
Die Weihnachtssaison war gut, ich bin völlig bei mir selbst
und meine alten Schätze leuchten und funkeln wieder.
Adieu Tristesse und wems drauf ankommt,
frohe Weihnachten.




November: Geld gespart


Durch meine ehrenamtliche Arbeit an unserem schönen Garten
haben alle Bewohner unserer Wohnanlage 2012 im Vergleich zu 2011
an Nebenkosten gespart und eine Rückzahlung erhalten.
Ziemlich exakt 1,12 Euro für jeden einzelnen Quadratmeter Wohnfläche
unserer insgesamt 5637,65 Quadratmeter Wohn- und Gewerbefläche insgesamt.


Einsparung

nach

Wohnungs-

größe

Gartenpflege

Wasser

Sperrmüll

jährlich

 

Gartenpflege

Wasser

Sperrmüll

monatlich

 

30 Quadratmeter

-33,70 EURO

-2,80 EURO

40 Quadratmeter

-44,93 EURO

-3,25 EURO

50 Quadratmeter

-56,16 EURO

-4,68 EURO

60 Quadratmeter

-67,39 EURO

-5,62 EURO

70 Quadratmeter

-78,63 EURO

-6,55 EURO

80 Quadratmeter

-89,86 EURO

-7,49 EURO

90 Quadratmeter

-101,09 EURO

-8,42 EURO

100 Quadratmeter

-112,32 EURO

-9,36 EURO

110 Quadratmeter

-123,55 EURO

-10,30 EURO

120 Quadratmeter

-134,79 EURO

-11,21 EURO



Diese 6.332,21 Euro wären zwar auch für mich sehr schön
aber ich erwarte keine großen Geschenke, sondern nur,
daß meine Nachbarn in Zukunft Ihren Hausmüll anständig trennen
und Ihren Sperrmüll selbst, statt auf Kosten der Allgemeinheit entsorgen
um weiter unnötige Kosten zu vermeiden.
Ein schöner Erfolg!

Oktober: Wiedersehen mit der Politik!


Vor ca fünfzehn Jahren habe ich einen Politiker kennengelernt, der seitdem für so viele Kontroversen gesorgt hat wie kein anderer. Ein charmanter, sehr sachkundiger und vor allem sehr zugänglicher Mensch, auch wenn das nicht der öffentlichen Wahrnehmung von ihm entspricht. Das Wiedersehen nach so langer Zeit war einfach genial.
Daraufhin habe ich mich entschieden, den Shit-Storm auszumisten, der gegen ihn entbrannt war. Nach vier Wochen war die Szene wieder ruhig. Shit Storms sind nicht nur unangenehm wenn man sie selbst erfährt, gesundheitsgefährdend und zerstörerisch bis ins Letzte, wie ich nach meiner Mitgliedschaft im Quartiersrat Pankstraße aus eigener Erfahrung berichten kann, sie sind es auch dann, wenn man für das Zielobjekt Partei ergreift, weil es sich vielleicht selbst nicht mehr dagegen zur Wehr setzen kann. Trotzdem bedaure ich diese vier Wochen nicht. Der Erfolg ist ja zustandegekommen und einmal mehr die Erkenntnis daß es besser ist, sich nicht auf der Seite der Erbärmlichkeit zu betätigen, zuzusehen oder sich abzuwenden, sondern munter gegen den Strom zu schwimmen. Das hält fit!




Zu Darlings Solarenergieprotrait noch eine kleine Buchempfehlung:
"Die Mitmachfalle - Bürgerbeteiligung als Herrschaftsinstrument" von Robert Wagner

September: Ein herbstliches Highlight!


Der September ist "mein" Monat. Man sieht was man gemacht hat, die Dinge sind gereift,
ich hab Geburtstag und es gibt viele tolle Sachen im September.
Zum Beispiel den Staudenmarkt im Botanischen Garten.
Klickt auf mein Bild und kommt mit auf einen Rundgang.



August: Wahlkampf!


Wahlkampf ist ein Massenauflauf von Leuten die nicht merken, wenn sie nicht mehr gefragt sind.
Wie peinlich.

Eigentlich wäre mal wieder ein kleiner Hofspaziergang in Bildern fällig. Mal sehen ob ich dazu komme.



Juli: Enttäuschung


Mein früherer Teilzeitsohn hat sich zu einem miesen kleinen Betrüger gemausert.
Möge er in einem Haufen Scheiße wieder aufwachen.
Ich hab die Lügerei so satt und jedes Interesse an diesem völlig moralfreien
und gewissenlosen Pack ein für allemal verloren.

Juni: Ämterlos


Endlich bin ich meine Mitgliedschaft in der Stadtteilvertretung Mensch Müller auch offiziell los.
Es tut nicht weh, mir wird nicht mehr schlecht und Öffentlichkeit brauche ich eigentich nicht mehr.
Nunja, die Webseite war mal angefangen...
im Augenblick arbeite ich sie nach, weil mich nichtmal die mehr interessiert hat.
Ein Garten gibt einem einfach alles. Dort bin ich einfach nur ich selbst.



Mai: Wer hätts gedacht!


Tulpen haben in der Türkei einen ungeheuren Stellenwert. Hätten wir gar nicht erwartet.
Für dieses Beet haben wir unglaublich viele nette Komplimente bekommen.



Ach ja, warum ich in der Wir-Form vom Garten spreche, hat meine neue Mitgärtnerin Sabine Bernhofer als Grund.
Ein Brünnlein des Wissens und höchst tatkräftig, wenn sie Zeit hat.

April: Danke für den guten Dreck


Wir stellen einen QF1-Antrag und bekommen Neunhundertachtzig Euro für ein klasse Wägelchen, zwei Schaufeln und 18 Kubikmeter besten Dreck. Zehn Kubikmeter Mutterboden für den Sandkasten und acht Kubikmeter Komposterde für alle anderen Flächen.
Unser Kooperationspartner Marcel Obst (Baumpflege) hat es möglich gemacht, die beiden Berge durch unsere Einfahrten zu schaffen.

Die Vorstellung des Antrags im Vergaberat war zwar ein hartes Stück Brot, aber da alleine das Ergebnis zählt, vergessen wir das mal. Ein schlechtes Gewissen brauchen wir auf keinen Fall zu haben, denn dieser Anblick ist bei weitem schöner als die Flyer, die sonst dort finanziert werden und er hält auch länger. Deshalb auch auf diesem Wege nochmal einen herzlichen Dank für die soziale Städtebauförderung.



Noch ist nicht alles mit Kompost abgedeckt, Der Unterschied ist einfach toll und es wird reichlich Happi-Happi für meine Pflänzchen geben. Hoffentlich wird auch das Wasserspeichervermögen des Bodens verbessert.

März:


Ein Winter der nicht aufhören will, aber langsam kommen die Vereinbarungen wegen der Gartenpflege zu einem - wenn auch bescheidenen - Ergebnis.
Bessere Erde wäre notwendig, aber soweit geht die Leistungsbereitschaft der Verwaltung leider nicht.

Februar: Bomben


...die einfach Spaß machen!

Der Februar ist immernoch nicht frühlingstauglich, drum - statt weiter zu jammern - ein Anekdötchen aus dem Dezember:

Ich steh gerade mit meinem Nachbarn an der Wohnungstür und plausche, da kommt mein ehemaliger Teilzeitsohn die Treppe runter.
Ich unterbreche das Gespräch kurz: "Hi B.! Könntest Du bitte später nochmal vorbeikommen? Ich muß Dir nämlich auf die Fresse hauen."
B: "Wärs so gegen 15:00 recht?"
Ich: "Klar, tschüs bis später."
Mein Nachbar: *schluckt, Augen werden groß*
Wir unterhalten uns weiter und als B. draußen ist, erklär ich ihm kurz den Hintergrund. "Aha" *grins*...
Der Tag schreitet voran. Gegen 16:30 klingelt es an der Tür. Draußen steht B.!
Ich mach die Tür auf, pack ihn am Kragen, zieh ihn ran und pack zehn abgebremste Bomben auf seine Nase.
B. steht ungerührt, verzieht keine Mine. Nachdem ich seinen Kragen wieder losgelassen hab, fragt er grinsend: "Und wofür war das jetzt?"
Ich brüll ihn an: "Du hast keine Ahnung womit ich mich hier rumärgern muß und der einzige mit dem die Arbeit Spaß gemacht hat, warst Du! Warum mußtest Du verdammt nochmal wachsen?! Ich vermiss Dich!!!"
B. tritt einen Schritt zurück, wird todernst: "Da hast Du recht, ich vermiß Dich auch und die Arbeit. Das hat Spaß gemacht."
Dann schiebt er gleich noch ein Angebot nach - wenn ich ihn brauch, ist er sofort da.

Ist das eine coole Sau geworden? Ich hab mich so gefreut und freu mich noch immer, hehehe
Alleine so eine Einladung überhaupt anzunehmen..... *grins*

Januar: Was hier gebraucht wird


...kann man mit Geld nicht kaufen!

Immer wieder erreichen mich Einladungen des Qartiersmanagements. Dieses Mal geht es dabei um eine Veranstaltung bei der Bedarf für unser Quartier ausgelotet - beziehungsweise generiert werden soll.
Ich ziehe dann kurz in Erwägung, der Einladung zu folgen. Es bestünde schließlich die Möglichkeit, dort meinen Lierblingsmenschen zu treffen. Aber dann verwerfe ich den Gedanken wieder ganz schnell, denn das was hier in meinem Kiez meiner Meinung nach gebraucht wird, kann man leider nicht kaufen oder mit öffentlichen Mitteln fördern.
Zugegeben, "der Weddinger" braucht sich nicht um einen Schönheitspreis zu bewerben, wobei ich allerdings finde, daß die Gleichförmigkeit in zivilisierteren Gegenden auch schwer zu ertragen ist und ich jedesmal nach einem Ausflug aus dem Kiez meine originellen Schwachmaten geistig umarme.
Nur das was ich an Hoffnungslosigkeit, Zweifeln, Mißtrauen, Ablehnung und Angst in den Gesichtern sehe, die mir bei meinen täglichen Besorgungen so begegnen, macht weng Spaß.
Winter ist kalt, grau und dreckig, aber das sollte man als selbstverständlich nehmen und trotzdem ab und zu einmal lächeln. Kalte Füße sind wesentlich leichter zu ertragen, wenn einem warm ums Herz ist.


© 2013 by mrsmeier