Dezember: zu warm und zu stressig


Im Garten blühen noch Blumen und ich spiele Weihnachtsmann


Der Dezember gehört definitiv dem Geschäft.
Da passiert sonst wenig.

Im Hof blühen noch Glockenblumen und Gelbsenf, die Haselnuß hat bereits wieder ausgeschlagen.
Gesund ist das alles nicht.

November: Alles für die Katz


Verdammt nochmal, fegt gefälligst!


Vieles von dem was ich tue, ist für die Katz.
Entgegen dem Sprichwort, das ja soviel besagt wie vergebliche Mühe,
empfinde ich die Gesellschaft von Katzen als große Bereicherung.
Hauptsache meine Viecher sind glücklich und keins geht verloren.
       
  Ministerin für Lebensqualität und Star auf dem grünen Teppich, Morsilia. Sie ist meine älteste Katze und ist aus Kreuzberg mit mir hierhergezogen. Meine Wohnung habe ich nach ihren Bedürfnissen ausgesucht. Mit einem großen Hof zum Draußensein. Morsilia kam mit fünf Jahren als unerwünschtes und völlig verschüchtertes Kätzchen zu mir und ist seitdem bei mir im Königinnentraining. Mein Lehrstück in Sachen Geduld. Aber sie ist der lebende Beweis dafür daß Selbstbewußtsein und Selbstwert erlernbar ist. Im Gegenzug pflegt sie meine Wunden wenn ichs wiedermal mit Arschlöchern zu tun hatte und angeschlagen bin. Leider ist sie jetzt schon in einem Alter wo ich mir oft Sorgen um sie machen muß.  
       
  Ministerin für Kleinnagerdezimierung und Gesunderhaltung diverser Vogelarten, Murdsy. Die Königin des Gartens. Murdsy hat alles im Griff. Sie ist jetzt fünf und ich habe sie mit ausgeschlagenen Eckzähnen und völlig unterernährt hier im Garten gefunden als sie ungefähr ein dreiviertel Jahr alt war. Die ehemaligen serbischen Nachbarn haben sie einfach weggeworfen. Als Orientalin ist sie nicht nur territorialbezogen sondern auch unglaublich personenbezogen. Ihr Glück, denn dadurch kann sie sehr schnell unterscheiden wer es gut mit ihr meint und wer nicht. Im Augenblick ist Murdsy hauptsächlich Ausbilderin für die jüngeren Katzen meiner Nachbarin. Cheftrainerin der Pfotballmannschaft des 1. PC Kastanie und Gouvernante.  
       
  Ministerin für Schönheitspflege und Nahrungsmittelbeseitigung, der kleine Waldgeist, kurz "Geisti". Geisti kam im September mit fünf Kindern von der Maxstraße in einem vollgeschissenen Kinderwagen hier an, war völlig ausgemergelt und verfilzt und "Frau Meier wenn Du sie nicht nimmst, muß sie eingeschläfert werden!" Trotz Zettelaktion hat sich kein Besitzer gemeldet, der sie vermißt. Kein Wunder bei dem Zustand. Geisti ist seit September im Freßmarathon und läßt sich gerne jeden Abend von mir das Fellchen bürsten. Sie war wohl noch nie draußen, gewöhnt sich aber schnell an den aufregenden Garten und bringt mir manchmal stolz kleine Ästchen oder Fliegen nach Hause. Darüber muß man sich als Frauchen dann natürlich freuen. Natürlich ist der Freigang für Geisti als Anfängerin nicht ungefährlich, obwohl unser Garten ja in sich abgeschlossen ist. Und so kam es daß Geisti am Wochenende des ersten Advents das erste mal unauffindbar war. Nach 24 Stunden Suchmarathon und einer umfangreichen Zettelklebeaktion von der Schulstraße bis zur Reinickendorfer Straße quer durch den Antonkiez hatte ich sie wieder. Nachbarn sei Dank!  
       

Katzensuchaktionen bedeuten für Katzenhalter den Ausnahmezustand, denn es geht um Leben oder Tod ihres Schützlings. Dabei sind sie für Zuschauer manchmal äußerst erbaulich. Ältere Hexen kriechen durchs Gebüsch und säuseln zärtlich irgendwelchen Süßkram. Zuweilen werden sie auch mit Futter beobachtet. Sie quatschen jeden an (selbst Leute die sie normalerweise generös übersehen), kleben Zettel an Bäume, sehen zerzaust aus, haben Hundekacke an den Stiefeln und einen irren Blick für das gesuchte Pelztier. Sie fluchen über Autos und mit dämlichen Bemerkungen sollte man wirklich vorsichtig sein wenn man eine Katzensucherin trifft, denn sie sind im Zustand höchster Anspannung und extrem geladen.

Was diesen Zustand allerdings noch ganz gewaltig potenziert, ist dieser vermüllte und vollgeschissene Kiez! Beim Katzensuchen sieht man alles! Jeden Kaffeebecher, jeden Hundehaufen, jede unverschlossene Tür, jedes Dreckloch! Gerade im Spätherbst sollte wirklich saubergemacht werden damit der Müll nicht zugeschneit wird und sich beim Tauwetter im Frühling nicht wieder in diese entsetzliche Kotzlache verwandelt die unseren Bezirk so verhunzt.

Buchempfehlung: Vom Umgang mit Macht.


Herr Canetti, Ihr Einsatz!


Die Leute lesen einfach zu wenig, aber wer hält sich schon gerne selbst einen Spiegel vor.
Vielleicht liegt der Fehler auch bei den Intellektuellen, die Namen wie Benjamin und Canetti
mit so vielen Heiligenscheinen dekoriert haben, daß Ottonormalverbraucher denkt,
diese Bücher wären unlesbar.
Au Contraire!

Elias Canettis "Masse und Macht" begleitet mich seit Jahren überall dort hin wo ich warten muß
und ich lese immer wieder mal ein Kapitel. Nur manchmal, nach Situationen die man sich nicht wünscht,
ziehe ich ihn auch zu Hause aus dem Regal und mit Sicherheit finde ich eine Stelle,
die meine Meinung bestätigt:
Nur sehr wenige Menschen sind in der Lage mit Macht umzugehen.
Die Befürchtung, diese Menschen würden ohne zu zucken auch wieder "HEIL GröFaZ!" rufen
- wäre es ihnen dienlich um ihre lächerlich geringe Macht zu zementieren - wächst.

Sehr empfehlenswertes Buch: ISBN 3-596-11226-5


Oktober: Neue Nachbarn!


Endlich mal vernünftige Leute hier!


Shari ist mein kleiner Sonnenschein! Ich muß mal fragen ob ich ein Bild hier einstellen darf.
Aber das Beste ist eh nicht ihr Look, sondern die Art wie sie mit ihren 8 Jahren denkt.
Was für eine Erholung!
Wir fahren in die Rehberge, gehen am Samstag auf den Flohmarkt
und trinken lauwarmen Kakao bei Herrn Ümlüs Kaffeedose.

September: Den Garten geniessen


Kleiner Bilderspaziergang?
(in Arbeit)

Der Rückzug in den Garten dauert an.
Wei und ich nehmen an der Pflanzaktion auf der Schulstrasse teil.
Das hat großen Spaß gemacht.




August: Noch mehr Ruhe


Pflanzen, Graben und an gar nichts denken müssen


Der Rückzug in den Garten dauert an.
Am Leopoldplatz wurden Pflanzen und Büsche vakant, die mir die freundlichen Herren
der Baufirma vom Kinderspielplatz herangekarrt haben. Darunter dieses hübsche Zebragras.



Außerdem kamen noch fünf Rosenbüsche und zwei sehr pädagogische Lauflern-Schlehen hinzu.
Die bis zu fünf Zentimeter langen Stacheln sind einfach prächtig!




Juli: Ruhe


Pflanzen, Graben und nicht denken müssen


Nach den persönlich anstrengenden Winter- und Frühsommermonaten
habe ich mich in meinen Garten zurückgezogen.

Fegen, harken, umstechen, alte Fundamente aus der Baumscheibe buddeln,
Beetkanten freilegen, Erde an Stellen verfrachten wo welche fehlt, Blumen pflanzen, Rasen ansäen ...
Je dreckiger der Job desto mehr Dreck fällt mir von der Seele.

Juni: Ein Sommermärchen


Schneewittchen und die siebzehn Zwerge


Es war einmal. Üble Kackbratzen flogen krächzend um die massiven Häuserblocks im Weddinger Zentralgebirge und die Zeiten waren rauh. Da versammelten sich die Zwerge. Unter der Leitung von Schneewittchen gründeten sie eine Initiative und wollten die Kackbratzen zähmen. Schneewittchen sollte dafür reichlich mit Edelsteinen entlohnt werden, da sie eine arme Prinzessin war, die noch studierte und viel Gutes tat. Die Zwerge schrieben sich viele gute Vorsätze auf die Fahne, damit noch mehr Zwerge kamen und trafen sich alle zwei Monate zu einer Versammlung.

Das dauerte mehrere Jahre. Viel mehr Zwerge kamen zu den Versammlungen nicht und man jammerte und beklagte seine Erfolglosigkeit. Nur ein Zwerg, der später hinzugekommen war, glaubte dem Gejammer nicht und warb fleißig weitere Zwerge, die dann auch zu den Versammlungen kamen. Leider hatte der Bergbesitzer aber nur das Gejammer gehört und gab keine Edelsteine mehr aus. Schneewittchen wollte dann die Initiative nicht mehr leiten.

Der eine Zwerg, der nicht an das Gejammer geglaubt hatte, bot an, Schneewittchens Funktion weiter zu erfüllen, ohne dafür Lohn zu erwarten. Schließlich glaubte er an das, was die Zwerge bei der Gründung auf die Fahne geschrieben hatten und kannte genug andere Zwerge, die mitmachen wollten. Niemand hatte Einwände, also wurde es so niedergeschrieben. Nur gab man ihm dann kein Werkzeug.

Je länger er nach dem Werkzeug fragte, desto gemeiner wurden die anderen Zwerge. Schneewittchen war gänzlich verschollen. Schließlich nannten sich einige Zwerge Gründerzwerge, statteten sich mit enormer Autorität aus, erfanden schnell ein neues Gesetz, verkündeten, die Initiative gäbe es nicht mehr und flüsterten im Hintergrund dass der ungläubige Zwerg ein Schurke sei.

Das ärgerte den Zwerg natürlich sehr. Er ging zum weisen Mann und ließ sich die Gesetze erklären, dann schrieb er an die Gründerzwerge daß sie mit ihren erfundenen Gesetzen im Irrtum waren und schließlich - nachdem ihm niemand antwortete - fragte er den Bergbesitzer, wo denn sein Werkzeug sei und sagte ihm, dass er es nicht bekommen hätte, wie es verabredet gewesen war.

Da fragte der Bergbesitzer, wie viele Werkzeuge er denn wollte, denn da wäre eine lange Liste mit wertvollen Edelsteinen, die er Schneewittchen zum Kauf von sehr viel Werkzeug gegeben hätte. Der ungläubige Zwerg hatte auf seiner Liste aber nur drei kleine Werkzeuge.

Nun wurde er sehr sehr ärgerlich, denn Schneewittchen und ihr Zwergenprinz hatten wohl im Namen der Initiative heimlich das viele teure Werkzeug vom Bergbesitzer erbettelt und nicht nur den Bergbesitzer und alle anderen Zwerge betrogen, die gar nicht so viele Sachen gebraucht hätten und überhaupt nichts von deren Existenz wußten, sondern den ungläubigen Zwerg wohl nur deswegen schlechtgemacht, damit in Zukunft niemand von davon erfahren soll und sie das alles selbst behalten konnten.

Bei diesem finsteren Treiben haben viele Zwerge von hohem Ansehen sogar geholfen. Vielleicht weil sie eine neue Initiative gründen wollten damit sie wieder Edelsteine bekamen, vielleicht weil sie wirklich glaubten dass der ungläubige Zwerg ein Schurke sei oder vielleicht weil es ihnen peinlich war, den Betrug von Anfang an unterstützt zu haben und ihnen der ungläubige Zwerg einfach egal war. Sollte er doch ruhig über die Klinge springen.

Das waren gelehrte Zwerge mit Zeigestäben und Brillen, Zwerge mit großen Bücherregalen, predigende Zwerge und sogar die Zwerge in Uniform, die auf das Weddinger Zentralgebirge aufpassen sollten.

Da glaubte diesen Gründerzwergen niemand mehr. Nicht dem was sie lehrten, nicht dem was sie predigten und auch nicht dass sie aufpassten.

Der ungläubige Zwerg ging auf die Suche nach ehrlichen Zwergen, die er dann auch fand und führte die Initiative eben ohne Werkzeug und auf seine ungehobelte Art und Weise zu ihren Grundsätzen zurück. Sogar die Kackbratzen hatten ein Einsehen, halfen ihm gerne dabei und brachten gleich ihre Eltern mit, damit sie gemeinsam überlegen konnten wie man junge Kackbratzen leiser krächzen und besser wachsen läßt.

Der Bergbesitzer mußte sich jedoch mit Schneewittchen und ihrem betrügerischen Gründerzwerg über viele Edelsteine und viel Werkzeug unterhalten, und er tat es gerne weil er den Typen eh nicht leiden konnte und vor dem König verantworlich war.

So geschehen im Jahre des Herrn 2011


Moral von der Geschicht: Nicht jeder der das Wort Kackbratze verwendet ist ein schlechter Mensch
und: Kackbratzen werden größer und dann sind sie doch sehr in Ordnung
und: glaube niemandem der sich sein Ansehen selbst verleiht.

Note to QM-Pankstraße: Initiativen brauchen eine Geschäftsordnung und Anträge auf Sachmittel können nur noch nach öffentlichem, protokolliertem Beschluß der Initiative gestellt werden.

Mai: Gute Jungs


Wie man moralischer Sieger bleibt.




Die Planung des alljährlichen Antonkiez-Cups seitens ELTERNSCHAFFTZUKUNFT beinhaltete die Beschaffung von "Ordnern". Leider stießen wir mit unserem Konzept dafür bei ELTERNSCHAFFTZUKUNFT jedoch auf Ablehnung. Selbiges nicht nur im Detail, sondern ganz kategorisch. Wir waren einfach nicht gut genug und bekamen nicht das Vertrauen entgegengebracht, das wir uns gewünscht hätten.

Nun wäre die naheliegendste Reaktion darauf wohl gewesen, das Event zu ignorieren.
Haben wir aber nicht.

Güner Yener, Siyabend Aslan, Akin Genc, Tuncay Genc, Diyar Aslan und Muhammed Öney haben beim Antonkiez-Cup 2011 sämtliche Aufgaben erledigt, die notwendig waren, damit wir ein gutes Turnier hatten und die Honoratioren sich dabei gebührend feiern konnten.

Beaufsichtigung der Spielfeldränder, Müllbeseitigung, Einlaß, Kuchenbuffet und Getränkeausgabe, Be- und Entladen, Auf- und Abbau des Equipments und erneutes Be- und Entladen von Thomas Meyers freundlichst zur Verfügung gestellten VW-Bus und vieles mehr.

Dafür haben wir uns belohnt und die Kasse, für die wir Spenden gesammelt hatten, und die ursprünglich in uniforme Outfits investiert werden sollte, genüßlich verfressen.




Anschließend waren wir noch im Kino und haben uns "The Fast and The Furious Five" angesehen. Es war ein sehr schöner Abend der uns bestens dafür entschädigt hat, daß uns auf dem Turnier öffentlich nicht einmal gedankt worden ist.


Wer noch mehr Bilder von unserem schönen Abend sehen möchte, kann sich hier dieses ZIP herunterladen.
Viel Spaß beim Ansehen!

April: Kultur gegen Unkultur


Der Besen als Mittel der Befriedung




Das ist "mein" Hinterhof! Eine etwas überalterte Anpflanzung, die ich mitversorge, seit ich vor eineinhalb Jahren meinen 10 Quadratmeter großen Garten bekommen habe. "Meine" Kastanie war von Miniermotten befallen. Damit fing alles an. Bis letzten Sommer hatten wir noch einen tollen Hauswart, der zwar etwas rigoros beim Rückschnitt war, aber wirklich effektiv saubergehalten hat. Seit er weg ist, mache ich das alleine.

Es ist gefegt, die Büsche sind minimalinvasiv gestutzt, nun kann das Zeug wachsen. Die Arbeit im Hof hat nicht nur meine Gesundheit verbessert, sondern ich habe auch die Nachbarn besser kennengelernt. Außerdem habe ich den Eindruck, daß seitdem mit der Grünanlage etwas sorgfältiger umgegangen wird. Es liegt nur noch selten Müll herum und es ist wesentlich ruhiger als früher.


März: Öffentliche Gremien


Schlechtes Resümee für die Bürgerbeteiligung

Liebe Mitwirkende im Antonkiez!

Nach zwei Jahren Betrachtung von Weddinger Gremien wie dem "runden Tisch Leopoldplatz",
der "Statteilvertretung Müllerstraße", dem "Quartiersrat Pankstraße",
der Nazarthkirchgemeinde und der "Initiative ElternSchafftZukunft",
sowie der jüngst entstandenen "Bürgerstiftung Wedding"
würde ich gerne von Erfolgen berichten.
Schließlich ist in all diese Veranstaltungen Zeit und Energie eingeflossen.
Nicht nur meinerseits.

Der Quartiersrat, den wir von Anfang an mißtrauisch beäugt hatten und dem wir nur
unter größten Vorbehalten beigetreten sind, hat sich - wie erwartet - als Scheingremium
zur Legitimation von Parteiinteressen entpuppt.
Der runde Tisch wurde mittels erzieherischer Methoden von einer anfänglich entrüsteten
Bürgerschaar zu einem kleinen Grüppchen wenig effektiver Jubelperser verstümmelt,
das in keinster Weise den Interessen der Anwohner Rechnung trägt.
Die Stadtteilvertretung Müllerstraße wurde von der dominierenden Gruppe derjenigen,
die dort Mittel zur Gewinnmaximierung erwarteten, nach abschlägigem Bescheid schnöde verlassen
und muß sich neu formieren.
Die Nazarethkirchgemeinde macht sich durch interne Flügelkämpfe nach außen wirkungslos.
Die Bürgerstiftung sieht den Wedding als Zoo
und wird schon im Vorfeld einer Kapitalanhäufung von Projektnehmern belagert,
die keinen Input mehr wünschen. Anscheinend auch keinen pekuniären.
Die Initiative ElternSchafftZukunft verkam letzlich zu einem Häuflein von Apologeten,
die das Wort "Initiative" niemals einlösen werden.

Egoistische Interessen und Mangel an psychosozialer Hygiene richten die Bürgerbeteiligung zu Grunde.
An maßgeblichen Stellen sitzen durchgeknallte Narzissten, die weder über Interesse
noch über ein Minimum an Integrität für eine erfolgreiche Zusammenarbeit verfügen,
sich sinnlos in den Vordergrund spielen um sich bezahlterweise in den Initiativen die Arbeit
in ihren sonstigen Funktionen zu erleichtern oder es sitzen dort Leute,
die sich gegen sowas nicht wehren können weil sie schlicht keine Ahnung davon haben
und es ihnen auch viel zu kompliziert ist, sich diese Ahnung zu verschaffen.

Als Anwohnerin und steuerzahlende Gewerbetreibende habe ich Ansprüche.
Anspruch an Schule, daß sie bildet und zu nachhaltig guten Leistungen erzieht,
Anspruch an die Polizei, daß sie ihre Arbeit so macht, daß ich meine Arbeit auch machen kann,
Anspruch an die vielfachen öffentlich geförderten Pojekte, daß sie etwas bewirken anstatt sich nur selbst die Taschen zu füllen.

Dafür habe ich meine Energie investiert und war zu einer Zusammenarbeit bereit.
Nun denke ich über Alternativen nach, die sich auf das oder die Positiven aus diesen Aktivitäten konzentrieren sollen
und das was oder diejenigen die uns nicht weitergebracht haben, in Zukunft ausklammern.




Februar: Ehrlichkeit im Diskurs


Förderzeiträume und das kindliche Unverständnis vom Ende




Liebe Mitwirkende im Antonkiez!
Ich finde es ja immer wieder bezaubernd, wenn ich bei Jugendlichen auf Interesse für meine Ansichten stoße.
Das ist ein wirklich schönes Gefühl aber es macht mich auch immer ein bißchen vorsichtig.
Dann müssen die Ansichten schnell nochmal auf den Prüfstand der Moral. Sicher ist sicher.
Das was ich so von mir gebe, soll den Jugendlichen ja auch was nützen.

Außerdem überlege ich natürlich, warum sie mir eigentlich zuhören.
Vielleicht weil ich auch mal zuhöre?
Vielleicht weil ich rede wie mir der Schnabel gewachsen ist?
Vielleicht weil ich es ihnen freistelle wieviel sie sich davon gönnen?
Vielleicht weil ich zu faul bin um zu manipulieren. Ich will ja nix.
Jedenfalls funktioniert das gut und ich freue mich darüber.

Nun habe ich mir mal ein paar Gedanken darüber gemacht, wie die Bedarfslage so ist
und auch einige Meinungen dazu gehört.
Gelaber steht also ganz tief im Kurs. "Meine" Jungs haben ein sehr feines Gespür dafür
wer es ehrlich mit ihnen meint und das finde ich klasse. Das werden wir ausbauen.
Sie suchen Sicherheit. Leute die sich an Absprachen halten und auch klar benennen können
welchen Sinn diese Absprachen haben.

Da wären wir bei der qualifizierteren, öffentlich geförderten Jugendarbeit,
die ich alleine natürlich nicht leisten kann.
Das können professionelle Jugendeinrichtungen wesentlich besser.

Sicher ist es auch für die Aktiven in den Jugendeinrichtungen
so etwas wie Balsam auf die Seele wenn sie in so einem Entwicklungsgebiet wie dem Wedding
einreiten können, die dicke Knete im Hintergrund haben und die Zielgruppen nur so herbeiströmen.
Kann man ruhig zugeben, ist ein klasse Gefühl! Weihnachtsmann und Osterhase in Personalunion.

ABER!!!! Bitte seid doch so nett und erzählt den Kindern woher das Glück kommt.
Damit sie dem Ende einen Anfang zuordnen können.
Holt die Projekte raus aus dieser zeitlich unbegrenzten Selbstverständlichkeit.
Das erhöht nicht nur die Wertschätzung, sondern
nur so ist es für Kinder und Jugendliche verständlich, wenn Projekte schließen.

Ich stelle mir diese kafkaeske Situation äußerst unangenehm vor
zumal wenn ich dem mangels Einfluß nichts entgegenzusetzen hätte,
wie das in diesem Alter numal häufig vorkommt
und halte sie für vermeidbar durch Ehrlichkeit im Diskurs.
Darauf haben alle einen Anspruch und es wird sich auszahlen.

Ein angenehmes Frühlingserwachen
wünscht
Frau Meier

Januar: Ein frohes und gesundes Jahr 2011!


... aus unserem kleinen Winterparadies.

Neue Gedanken zum neuen Jahr!

Liebe Mitwirkende im Antonkiez!

Ich möchte mich herzlichst bei Ihnen für die Anlässe bedanken,
die Sie mir für die Beschäftigung mit den Grundlagen der hiesigen Sozialstruktur gegeben haben.
Natürlich sollten Sie an den Ergebnissen dieser Beschäftigung teilhaben.

Sie stehen in der Öffentlichkeit, Sie haben Multiplikatorenfunktionen,
Sie bemühen sich um die Steuerung der Entwicklung.
In der Hauptsache bemühen wir uns alle um die Steuerung der Entwicklung von Kindern im Kiez.
Eine Tätigkeit von herausragender Verantwortung.

Deshalb lege ich Ihnen diesen Text ans Herz, den ich an Relevanz für unübertrefflich halte.

POLITISCHE PONEROLOGIE
Der Trick des Psychopathen: Uns glauben machen, dass Böses von anderswo kommt
Interview mit den Herausgebern der Red Pill Press Edition


Mit dem Ihnen eigenen Abstraktionsvermögen werden Sie sicher die notwendigen Schlüsse ziehen.
Viel Spaß beim Lesen
und natürlich bei der Diskussion darüber im Rahmen unserer Initiative Eltern schafft Zukunft.

In diesem Sinne grüßt Sie herzlich

Frau Meier



Unser Quartier:

  • Laut Stand von 2008
    beschreibt das Quartiersmanagement Pankstraße
    die Struktur des Bezirks unter anderem so:

  • Altersstruktur
  • - 0 - 18 Jahre: 22,1% (Berlin: 14,2%)
    - 18 - 45 Jahre: 46,6% (Berlin 40,1%)
    - 45 - 99 Jahre: 31,6 % (Berlin 45,7%)


  • Bevölkerungsstruktur
  • - 41,9% der Bewohner sind ausländischer Staatsangehörigkeit (Berlin: 14%)
    - 64,2% der Bewohner haben einen Migrationshintergrund (Berlin: 26,1%)
    - 38,5% der Ausländer ist türkischer Nationalität, das entspricht 15,8% der Bewohner


  • Arbeit und Soziales
  • - 41,2% der Bewohner empfangen Transfereinkommen (Berlin: 17,2%)
    - 11,4% der Bewohner sind arbeitslos nach SGB III/II (Berlin: 6,5%)
    - zuzüglich öBS, ABM, MAE, Arbeitsunfähigkeit

    Was gibt es zu tun....

    - Genaue Analyse
    - Arbeiten mit Eltern, Kindern und Jugendlichen