Sehr geehrter Herr TM! Sicher können Sie sich an ein Gespräch im Vorjahr erinnern, in dem Sie mich auf meine alleinige Verantwortung für die Einhaltung von gartenbaulichen Standards für den gesamten Hof - inclusive der von Frau SB beanspruchten Ecke - aufmerksam gemacht haben. Da ich die Mieter im Hause – und auch Frau SB - nicht ärgern will, habe ich ihr mehrfach mitgeteilt, daß sie bitte selbst auf die Einhaltung von diesen – ihr berufsbedingt bekannten - Standards achten soll, um mich nicht in die Situation zu bringen, daß ich in „ihrer“ Ecke tätig werden muß um z.B. die zwei Meter Berberitzenhecke am Rondell zu schneiden. Darauf erfolgte keine Reaktion. Frau SB war ihr Sichtschutz wichtiger als die Allgemeinheit und sie hat nichts geschnitten. Der Rückschnitt, den ich dann mitte Juni vorgenommen habe, war aus gärtnerischer Sicht völlig vertretbar: - Die Hecke war inzwischen über 2 Meter hoch. - Gewünscht werden 120 cm inclusive Neuastrieb. Daher der Rückschnitt auf 100 cm. - Auf dem Weg zum Ausgang war keine Sicht mehr gegeben, ob jemand von links kommt. - Die Hecke war unten völlig verkahlt - Die Blütezeit war vorüber. - Sie neigte sich so über den Gehweg, daß ein vertikaler Rückschnitt auf Gehwegkantenbreite eine zu dünne, ungleichmäßige und unten völlig verkahlte Hecke von 2 Metern Höhe ergeben hätte. - Die Gehwegbreite war um ca 50 cm verringert. - Das Rondell erhält nun im Innenbereich wieder mehr Licht, so daß auch die anderen Gehölze nicht mehr ausschließlich auf den Gehweg hinauswachsen, sondern auch dort, wo sie eigentlich hingehören, neu austreiben. - Abstand zur Baumkrone sollte wegen Luftzirkulation ebenfalls gegeben sein. Peter und Max (Fa. Grün), die selbst eigene Gärten haben, waren dabei und fanden nichts ungewöhnliches an dem Rückschnitt. Es zählte zu meinen Aufgaben. Was die zwischenmenschlichen Dinge betrifft, so gab es nach Ihren Gesprächen mit mir im April und im Mai keinerlei Vorfälle, die Ihren Bestrebungen nach Harmonie und friedlichem Miteinander entgegengestanden hätten, da ich mich sehr bemüht habe. Frau SBs Ärger über den nun fehlenden Sichtschutz ist zwar nachvollziehbar, gärtnerisch aber nicht zu rechtfertigen und vor allem kein Grund, mir bei Ihrer Urlaubsvertretung Dinge anzulasten, die nach Ihren Gesprächen mit mir längst abgearbeitet waren und danach gar nicht mehr vorgefallen sind. Ich bitte daher, die Maßnahmen, die Frau Wei diesbezüglich ergriffen hat, noch einmal in Ruhe zu überdenken. Die überwiegende Mehrheit der Mieter unterstützt mein Anliegen und daher würde ich bis zu einer wirklichen Organisation der Mitbewohner im Sinne der genossenschaftlichen Idee den Hof gerne weiter unentgeltlich pflegen, da die Standardpflege durch Fa. Grün eine spätere Beteiligung der Bewohner sicher nicht in dem Maße begünstigt wie es der individuelle Anstrich tut, den ich der Anlage geben durfte. Der Hof ist – auch für mich immernoch trotz der versauten vergangenen sechs Wochen - Identifikationsobjekt und der persönliche Charakter den er jetzt noch hat, verringert Sicherheitsrisiken wie sie im Kiez typisch sind. Zu den Maßnahmen, die für den Hof wirklich wichtig wären, habe ich Ihnen eine kleine Liste angefertigt, die wir gerne beim Hofrundgang mit Herrn KE noch einmal durchsprechen können. Bitte informieren Sie mich über den Zeitpunkt mit ausreichendem Vorlauf. Mit freundlichen Grüßen, Antje Meier